Gemeinsame politische Erklärung für die komplette Bahnreaktivierung der Strecke Gunzenhausen – Nördlingen 08.07.2021

Die Zusammenarbeit der drei Landkreise Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries im Rahmen der Durchführung der Bayerischen Gartenschau in Wassertrüdingen war von großem Erfolg gekrönt, nun haben sich auf meine Einladung hin die drei Landräte zu einem neuen gemeinsamen Projekt zusammengefunden: Die Reaktivierung der Hesselberg-Bahn von Gunzenhausen bis Nördlingen, und zwar die gesamte Strecke.
Und es waren nicht nur die drei Landräte, sondern auch der Oberbürgermeister von Nördlingen und die Bürgermeister der an der Strecke liegenden Kommunen die eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet haben, hier ein Auszug:
„… und bittet die Bayerische Staatsregierung die „Komplettreaktivierung von Gunzenhausen nach Nördlingen“ voranzutreiben. Hierzu sind zunächst die Grundvoraussetzungen zu schaffen, dazu zählt auch die hierfür notwendige Beschleunigung der Ries-Bahn. … Insbesondere in Zeiten des Klimawandels und der damit zusammenhängenden notwendigen Aufwertung des öffentlichen Personennahverkehrs wäre die komplette Reaktivierung zwischen Gunzenhausen und Nördlingen ein wichtiges Zeichen, welches der Freistaat Bayern hier gemeinsam mit den Landkreisen und den betroffenen Gemeinden setzen könnte. Es wäre auch ein deutliches Signal der Stärkung des ländlichen Raumes und der Verbindung zwischen den Metropolregionen Nürnberg und München, Insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus sowie Familien- und Seniorenfreundlichkeit erwarten wir hier wertvolle Impulse.“

Zur „Gartenschau der Heimatschätze“ im Jahr 2019 konnten wir mehr als 400.000 Besucher in Wassertrüdingen begrüßen. Viele Besucher nutzten die temporäre Reaktivierung auf einer Teilstrecke der ehemaligen „König-Ludwig-Nord-Süd-Bahn“ (Hof – Lindau) von Gunzenhausen nach Wassertrüdingen, welche die erste Transversale in Bayern war und 1849 in Betrieb genommen wurde.
Dies war ein wichtiger Impuls, denn so konnten Menschen aus den Großräumen Nürnberg, Augsburg und München mit der Bahn an den Fuß des Hesselberg reisen. Es geht aber auch darum, dass viele Großstädter, die gar kein Auto mehr haben, gerne mit dem Zug in den Raum Hesselberg/Nordries reisen würden, um ihre Freizeit und ihren Urlaub bei uns zu verbringen.

Bereits vor rund 20 Jahren hat die Initiative „Pro Bahn“ die Reaktivierung der 1995 geschlossenen Strecke schon eingefordert, am Eröffnungstag der Gartenschau, dem 24. Mai 2019, demonstrierten am Bahnhof Bürger aus dem Ries unter dem Motto „Es lebe die Hesselberg-Bahn“ für eine Reaktivierung der gesamten Strecke.
Mittlerweile ist die Initiative „Verbindung zwischen Freunden“ aktiv, um auf die Notwendigkeit einer gesamten Reaktivierung aufmerksam zu machen.

Denn es war das Jahr 1985 als der letzte Zug des Personennahverkehrs aus dem Wassertrüdinger Bahnhof ausfuhr, aber so ganz still wurde es glücklicherweise nie. Das Bayerische Eisenbahnmuseum München mit Sitz in Nördlingen, die Bayern Bahn, aber auch gewerblicher Güterverkehr nutzten die Strecke und trugen zu ihrer Erhaltung bei.

Der Freistaat Bayern hat mittlerweile die Reaktivierung, ab 2024, der Strecke zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen bestellt.

Aus der Bevölkerung hört man immer wieder den Wunsch, die Reaktivierung der kompletten Strecke zwischen Gunzenhausen und Nördlingen zeitnah ins Auge zu fassen. So hat bereits am 20.06.2021 eine Infoveranstaltung der Initiative „Verbindung zwischen Freunden“ am Bahnhof Wassertrüdingen stattgefunden. Weitere Veranstaltungen mit Rednern aus der Politik und von der Bahn finden am 25.07.2021 und 22.08.2021 jeweils von 11.00 – 14.00 Uhr am Bahnhof in Wassertrüdingen statt.
Die Verlosung für den im Vorfeld stattgefundenen Malwettbewerb erfolgt am 25.07.2021!!!

Stefan Ultsch – Bürgermeister Wassertrüdingen

Im Wörnitzpark Wassertrüdingen mit Blick auf den Hesselberg wurde die gemeinsame Erklärung unterzeichnet.
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