Am 26.09.2023 hat in Oettingen in Bayern ein Fachgespräch mit den Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtagswahl über die Reaktivierung der Hesselbergbahn stattgefunden. Peter Banczyk, Sprecher der Verbindung zwischen Freunden, hat einen Rückblick erstellt. Seine Nachricht möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten:

Sehr geehrte Kandidatinnen, sehr geehrte Kandidaten,
Sehr geehrte Frau Aures (Mitglied im bayrischen Landtag),
Sehr geehrte Frau 2te Bürgermeisterin Ortler,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ultsch,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Heydecker,
Sehr geehrte Vertreter von Radio RT1 Nordschwaben,
Liebe Unterstützer,

Ich möchte mich auf diesem Wege ganz herzlich bei Ihnen als Teilnehmer für das konstruktive Fachgespräch zur Reaktivierung der Hesselbergbahn bedanken.

Übereinstimmend wurde festgestellt, dass es eine wichtige und großartige Sache ist die Landkreise Ansbach, den Landkreis Weißenburg/ Gunzenhausen und der Landkreis Donauries miteinander durch eine klimafreundliche Möglichkeit mit einer Bahnreaktivierung wieder miteinander zu verbinden. Nach über 38 Jahren Stillstand wird Ende 2024 der nördliche Teil der Hesselbergbahn von Pleinfeld, über Gunzenhausen, Unterwurmbach, Cronheim und Unterschwaningen nach Wassertrüdingen reaktiviert. Für alle Gemeinden an der Strecke wird es im Stundenrhythmus eine Zugverbindung geben und durch ein neues Buskonzept werden auch die Anrainer Gemeinden an den öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene angebunden.

Doch der Zug darf in Wassertrüdingen nicht Enden, sondern muss über die Landkreisgrenze hinweg weiterfahren über Auhausen, Hainsfahrt, Oettingen, Dürrenzimmern bis nach Nördlingen. Aus unserer Sicht kann nur ein guter öffentlicher Nahverkehr mit dem PKW konkurrieren und eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen, sowie einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten. 

Auf Einladung der Verbindung zwischen Freunden, sowie den Städten Wassertrüdingen, Oettingen und Nördlingen vertreten durch die Bürgermeister wurden die Kandidaten aus dem Stimmkreis 506 (Ansbach Süd/Weißenburg Gunzenhausen) 

Harald Dösel SPD, Philipp Hörber Grüne und Helmut Schnotz CSU, sowie dem Stimmkreis 706 (Donau-Ries) Georg Wiedemann SPD, Eva Lettenbauer Grüne und Wolfgang Fackler CSU eingeladen zum Fachgespräch um die Weichen zu stellen, damit es nicht wieder über 30 Jahre dauert bis der südliche Teil der Hesselbergbahn reaktiviert. Inge Aures aus dem Landtag und Mitglied des Verkehrsausschusses moderierte gemeinsam mit dem Sprecher der Verbindung zwischen Freunden Peter Banczyk die Veranstaltung. Die Verbindung zwischen Freunden hat es sich zum Ziel gesetzt gemeinsam mit der Bevölkerung sich für die Belange einzusetzen und organisiert mit den Gemeinden und Städten an der Wegstrecke regelmäßig Veranstaltungen. 

Albrecht Röttger zeigte zu Beginn auf, wie lange und zu welchen Uhrzeiten aktuell eine Möglichkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr besteht zwischen den Städten und Gemeinden zu reisen. Seine Ausführungen zeigten sehr schnell auf, dass die aktuelle Situation nicht befriedend sein und so ein Umdenken zu klimafreundlicheren Alternativen bzw. eine Akzeptanz in der Bevölkerung nicht erreicht werden kann.

Herr Fackler von der CSU ging auf die aktuelle Fahrgastanalyse aus dem Jahr 2000 im Auftrag des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg ein, wo erstmalig nach den Berechnungen die benötigten 1000 Fahrgastkilometer erreicht wurden unter der Berücksichtigung, dass die Riesbahn beschleunigt werde um gute Anschlüsse in Nördlingen Richtung Donauwörth zu erhalten welche ein Kriterium für eine Reaktivierung einer Bahnstrecke in Bayern ist.

Die 4 Kriterien der bayrischen Staatsregierung zur Reaktivierung der südlichen Stecke sind fast erfüllt.

  1. Eine Fahrgastprognose von mindestens 1.000 Personen an einem Werktag die Bahn nutzen würden
  2. Die Infrastruktur muss ohne Zuschuss des Freistaats in einen Zustand versetzt werden, der einen attraktiven Zugverkehr ermöglicht hier sind bereits wesentliche Punkte erfüllt
  3. Ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) ist bereit, die Strecke und die Stationen dauerhaft zu betreiben und berechnet hierfür Infrastrukturkosten, die das Niveau vergleichbarer Infrastruktur der Deutschen Bahn nicht übersteigen, dieses Kriterium ist durch die Bayern Bahn als Streckeninhaber erfüllt.
  4. Die Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) müssen sich vertraglich verpflichten, ein mit dem Freistaat Bayern abgestimmtes Buskonzept im Bereich der Reaktivierungsstrecke umzusetzen. Hier muss noch einige Überzeugungsarbeit gerade im Lager der CSU im Ries und im bayrischen Verkehrsministerium erfolgen, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Georg Wiedemann, Harald Dösel, Eva Lettenbauer, Helmut Schnotz und Philipp Hörber, die anwesenden Bürgermeister, sowie die Verbindung zwischen Freunden waren sich einig, nicht nur auf diesen Punkt der 1.000 Personen zu achten. Seit der letzten Prognose hat die Bevölkerung zugenommen und der Blick auf die Umwelt der Jugend hat zu einem Umdenken in Richtung Verkehrswende geführt. Inge Aures erklärte in ihren Ausführungen das alleine Willensbekundungen nicht ausreichen um einen Reaktivierungsprozess im bayrischen Landtag zu erreichen. Hier müssen die Landkreise und Kreistage klare Beschlüsse fassen und diese nach München tragen. Eva Lettenbauer machte in einem Apell klar an die Teilnehmer, dass auch wenn eine Riesbahnbeschleunigung eine Voraussetzung ist laut der Studie die Zwischenzeit nicht ungenutzt zu lassen, sondern ein Planfeststellungsverfahren durch die bayrische Eisenbahngesellschaft einzuleiten. Georg Wiedemann und Harald Dösel, zeigten sich offen auch andere Möglichkeiten als die Riesbahnbeschleunigung in das Auge zu fassen. Philipp Hörber sieht durch eine Bahnreaktivierung eine konkrete Wirtschaftsförderung für die Region. Bürgermeisterin Rita Ortler und ihre Amtskollegen Thomas Heydecker und Stefan Ultsch zeigten sich enttäuscht über den aktuellen Stand, es fehle ihrer Meinung nach teilweise am politischen Willen an den entscheidenden Stellen. Helmut Schnotz signalisierte bei erfolgreicher Wahl sich in seiner Amtszeit für das Anliegen weiterhin einzusetzen um dem Ziel der kompletten Reaktivierung näher zu kommen. Wolfgang Fackler versprach den Apell aus dem Treffen in den Kreistag mitzunehmen und gemeinsam mit den anderen anwesenden Kreisräten sich stark zu machen.  Das Treffen zeigte, dass sich hier alle Teilnehmer über Parteigrenzen hinweg den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs durch eine Bahnreaktivierung eine wichtige Entscheidung für die Region sei und jeder dazu beitragen möchte. 

Peter Banczyk Sprecher der Verbindung zwischen Freunden bedankte sich bei allen Teilnehmern und ihren Wortbeiträgen und forderte Sie auf sich weiterhin für das Thema Bahnreaktivierung einzusetzen und das Thema gemeinsam weiter zu verfolgen.

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